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Zum Ende der Seite springen 30.07.2005 - Wirtschaftsgebäudebrand nach Blitzschlag in Eisbach-Rein
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Roman Hussnigg
Oberbrandmeister


blaulicht 30.07.2005 - Wirtschaftsgebäudebrand nach Blitzschlag in Eisbach-Rein Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen





Einsatzgrund: Wirtschaftsgebäudebrand nach Blitzschlag
Einsatzleiter: FF Eisbach-Rein
Alarmzeit: 22.55 Uhr
Einsatzort: 8103 Eisbach-Rein, Tallak
Fahrzeuge: TLF-A 2000
Einsatzkräfte: Feuerwehren des Abschnittes 6 - GU

blaulichtbalken

Schon wieder ein Gewitter, das einen großen Feuerwehreinsatz erforderlich machte.

Während über den Nordosten unseres Bezirkes ein Gewitter zog, entluden sich auch mehrere gefährliche Blitze.
Ein Blitz schlug in ein Wirtschaftsgebäude in Eisbach-Rein - Ortsteil Tallak - ein und zündete offenbar sofort.

Nach der Erstalarmierung der zuständigen Feuerwehr Eisbach-Rein und der Nachbarwehr Gratwein wurde umgehend die Alarmstufe 2 für den Löschzug des Abschnittes 6 - GU ausgerufen und zum bereits vierten Mal (07.07.2005 - Brand Klinik Judendorf, 11.07.2005 - Wirtschaftsgebäudebrand nach Blitzschlag am Plesch, 26.07.2005 - Hochwasser in Hitzendorf und Mantscha) innerhalb eines Monats wurden die zwölf Wehren alarmiert.

Der Blitz dürfte sofort den gesamten Dachstuhl des Wirtschaftsgebäudes in Brand gesetzt haben.
Vom Rüsthaus Eisbach-Rein war der Brand schon zu sehen und daher wurde auch umgehend der Abschnittsalarm ausgelöst.

Die FF Judendorf-Straßengel rückte umgehend mit dem TLF-A 2000 und einer Löschgruppe aus. Die restliche Mannschaft blieb im Rüsthaus Judendorf-Straßengel, um im Bedarfsfall "zu Hause" Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben.
Zwischen Judendorf-Straßengel bis zur Reinerstraße begleitete die Anfahrt der Löschgruppe Starkregen.

Der Feuerschein wies uns den Weg zum Einsatzort.
Als vierte Löscheinheit am Brandort angekommen, erhielten wir von der Einsatzleitung die Anweisung, vom TLF eine Löschleitung vorzunehmen.

Eine Zubringleitung wurde sofort für die Löschwasserversorgung unseres TLF "angezapft".

Nach und nach trafen die Wehren des Abschnittes ein.
Mittlerweile wechselten wir auf die Wasserversorgung durch eintreffende Tanklöschfahrzeuge, später speiste uns zusätzlich LF-B St. Oswald.

Da sich im brennenden Wirtschaftsgebäude acht Stiere aufhielten, der Fluchtweg aber durch herabgestürzte Gebäudeteile versperrt war, mußte vorerst ein Zugang in die Stallungen geschaffen werden.
Dabei wurde zum Ablöschen der brennenden Gegenstände das eingesetzte Rohr der FF Judendorf-Straßengel benötigt.

Vor dem Wirtschaftsgebäude waren Heuballen gelagert, welche durch abgeplatzte Dachziegel und Funkenflug ebenfalls in Brand gerieten.

Bis zum Auftreiben eines Traktors mit Tieranhänger für die Stiere und eines Traktors zum Verlagern der Heuballen wurden etwa zehn Strahlrohre auf das brennende Objekt gerichtet.

Nach dem Eintreffen des Tiertransporters drang ein Atemschutztrupp der FF Gratwein in den Stall vor, um die gefährliche Tätigkeit der Tierrettung der acht Jungstiere zu beginnen.

Obwohl wir mit allen erdenklichen Mitteln versuchten den Brand zu bekämpfen, blieb eine Brandruine, deren Nutzbarkeit nicht mehr gegeben ist. Das nebenliegende Wohnobjekt konnte geschützt werden.
Während der Erstphase der Brandbekämpfung stürzte eine Giebelmauer ein.
Der Giebel an der Seite, an welcher die FF Judendorf-Straßengel gegen den Brand kämpfte, wurde stetig beobachtet, damit im Falle eines Einsturzes sofort die Kräfte zurückgezogen werden konnten.

Auf der ORF-Steiermark-Site wurde ein geschätzter Schaden von € 400.000,- angegeben.
Die acht Tiere konnten unverletzt gerettet werden.

133 Mann mit 21 Einsatzfahrzeugen der zwölf Feuerwehren standen im Einsatz.
Einsatzende für unsere Wehr um 02.30 Uhr.


Während wir in der Erstphase des Einsatzes mit Wassermangel zu kämpfen hatten, wurde die nordöstliche Region unseres Bezirkes, die Gemeinden Semriach, Friesach-Wörth, St. Radegund und Weinitzen-Oberschöckel von starken Niederschlägen und orkanartigem Sturm getroffen.
Die Feuerwehr Friesach-Wörth meldete der Bezirkswarnzentrale den Bedarf der umliegenden Feuerwehren mit den Worten: "Wir schwimmen!"
Ein Einheimischer aus St. Radgund berichtete, daß es etwa 30 Minuten unentwegt nur gehagelt hat. Dabei wurden durch die Hagelschloßen zahlreiche Dächer zerstört. Andere Gebäude deckte der Sturm ab. Und die starken Regenfälle führten zu Überflutungen und Murenabgängen.

Während wir die Heimreise vom Wirtschaftsgebäudebrand antraten, wurde der Abschnitt 1 - Frohnleiten - in die Katastrophenregion nach Friesach und Semriach alarmiert...

Roman Hussnigg hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
29072005(002).jpg 29072005(007).jpg KIF_0758.jpg
KIF_0761.jpg KIF_0802.jpg KIF_0814.jpg
P1010003.jpg P1010009.jpg

31.07.2005 19:55 E-Mail an Roman Hussnigg senden Beiträge von Roman Hussnigg suchen Nehmen Sie Roman Hussnigg in Ihre Freundesliste auf
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