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Zum Ende der Seite springen 22.07.2012 Presseinformation bzgl. Unwettereinsätze
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Bernhard Konrad
Abschnittsbrandinspektor

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bfv 22.07.2012 Presseinformation bzgl. Unwettereinsätze Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Großeinsatz für steirische Feuerwehren

Nach mehreren schweren Unwettern und Starkregenereignissen stehen steirische Feuerwehren in seit mehreren Wochen häufig im Großeinsatz. Besonders im obersteirischen Raum, wo die Feuerwehr-Einsatzkräfte in den Bezirken Mürzzuschlag, Bruck/Mur, Leoben, Murtal und Liezen immer wieder zur technischen Hilfeleistung nach Elementarereignissen, aber auch zu Brandeinsätzen alarmiert wurden. Das Einsatzspektrum reichte von umgeknickten Bäumen und Erdrutschen über überflutete Keller, Gebäude und Straßen bis hin zu abgedeckten - oder nach Hagelschlag zerstörten - Hausdächern. Auch die südöst- und westlichen Regionen der Steiermark blieben nicht verschont.


„Jeder Tropfen Regen der vom Himmel fiel, war um einer zu viel…“

Drastisch spitze sich die Lage vergangenen Freitag (20.7.2012) zu. Massive Regenfälle innerhalb weniger Minuten führten zu zahlreichen Überflutungen. Ein Vielfaches der für diese Zeit im Schnitt normal üblichen Niederschlagsmengen führte dazu, dass das über die Maßen gesättigte Erdreich die neuerlichen Niederschlagsmengen nicht mehr aufnehmen konnte. Oberflächenwasser trat in zahlreiche Gebäude ein und überflutete Keller und Garagen. Bäche traten über die Ufer. Rinnsale mutierten binnen kurzer Zeit zu reißenden Strömen. Muren gingen ab, Straßen wurden weggerissen oder unterspült. Bäume knickten während der Unwetter wie Streichhölzer oder wurden von Rutschungen mitgerissen. Besonders prekär stellte sich die Situation erneut ab Freitagnachmittag dar. Im gesamten obersteirischen Raum stand eine „Armada“ an Feuerwehrkräften nach den Unwetterereignissen im Hilfseinsatz. So auch im Paltental, wo die örtlichen Feuerwehrkräfte seit 21. Juni, als es kurz vor dem Landesfeuerwehrtag erstmals Katstrophenalarm gab, im Dauereinsatz stehen.

Den rund 300-Seelen-Ort St. Lorenzen traf es besonders arg. Eine Schlammwalze brachte neben Vernichtung und Zerstörung vor allem großes menschliches Leid. Die meterhohen Geröllmassen rissen alles mit sich, was sich ihnen talwärts in den Weg stellte - Brücken, Straßen, Häuser und Fahrzeuge. Wie ein Wunder gab es hier nur einen Verletzten. Binnen kürzester Zeit waren zahlreiche Helfer von verschiedenen Einsatzorganisationen vor Ort.

Bis zu zwei Meter Höhe waren Straßen und dutzende Objekte mit Schlamm- und Wassermassen im Inneren überflutet. Die Einsatzkräfte mussten sich zunächst schweren Geräts bedienen, um überhaupt in das Katastrophengebiet vordringen zu können, um die Lage zu erkunden und das Ausmaß der Naturgewalt festzustellen. Mehrere Dutzend Menschen mussten in St. Lorenzen wie auch im nahen Schwarzenbach evakuiert werden und mussten aus Sicherheitsgründen in Ersatzunterkünfte gebracht werden, bzw. fanden diese Herberge bei Bekannten und Verwandten. Betreut wurden sie von Mitarbeitern des Österr. Roten Kreuzes bzw. vom Kriseninterventionsteam. Auch Landesfeuerwehrarzt Dr. Josef Rampler war vor Ort. Unterstützt wurde die Evakuierung durch Polizeikräfte. Aus Sicherheitsgründen wurde von der behördlichen Einsatzleitung eine Sperrzone mit Betretungsverbot im Zentrum von St. Lorenzen errichtet, die in den frühen Abendstunden sogar erweitert wurde. Unterstützt werden die Feuerwehren seit heute Früh von rund 160 Kräften des Österr. Bundesheeres.


Feuerwehren im Katastropheneinsatz

„Die große Sintflut“, „die Steiermark versinkt im Regen“, „die entfesselte Natur“ oder „ganzes Dorf von Mure verschüttet“. Mit diesen und weiteren Schlagzeilen titelt Sonntagfrüh die nationale Medienlandschaft. Über 1.200 Feuerwehrmitglieder standen seit Freitagnachmittag im gesamten obersteirischen Raum im Unwettereinsatz. 20 Stunden und mehr non-stop waren die Feuerwehrkräfte im Hilfseinsatz, um der betroffenen Bevölkerung bestmöglich und solidarisch beizustehen. In vielen Fällen bis über die Knie im Morast stehend und nass bis auf die Haut, wurde gepumpt, geschaufelt, ausgeräumt und daran gearbeitet, ein Mindestmaß an örtlicher Infrastruktur wieder herzustellen. Seit Beginn der Unwetterereignisse waren es weit über 8.000 Männer und Frauen der steirischen, die zur Bekämpfung der Elementarereignisse gefordert waren. Zig-Tausende Stunden wurden dabei freiwillig und unentgeltlich erbracht. Im Paltental standen Samstagfrüh (21.7.2012) alleine 22 Feuerwehren aus dem Bezirk Liezen im Einsatz. Unterstützt wurden sie ab den Nachmittagsstunden von Katastrophenhilfsdienst-Einheiten (KHD) aus dem Bezirk Feldbach, die nach ihrer Indienststellung mit 186 Mann und 37 Fahrzeugen nach St. Lorenzen aufgebrochen sind. Unterstützung dieser Kräfte erfolgte die ganze Nacht hindurch, in den frühen Morgenstunden wurde die Rückreise angetreten. Kurz vor sechs Uhr Früh erreichten die letzten Funksprüche die Landesleitzentrale „Florian Steiermark“, wo die Rückkehr zu den jeweiligen Feuerwehren gemeldet wurde.

In den heutigen frühen Vormittagsstunden haben Dutzende Mitglieder der örtlichen Feuerwehren – nach einer sehr kurzen Pause zur Regeneration in den Nachtstunden – die Aufräumarbeiten wieder aufgenommen. Auch schweres Gerät ist im Einsatz, um Unmengen von Schlamm und Gestein aus dem Ort zu transportieren.


Todesopfer in Thörl zu beklagen

Tragisch endete das heftige Unwetter in der Nacht auf Samstag im Bezirk Bruck/Mur. In Thörl gab es ein Todesopfer zu beklagen. Ein Mann wurde von einer Mure mitgerissen und verschüttet. Er konnte von den Einsatzkräften Samstagfrüh nur noch tot geborgen werden. Das Ausmaß der Schäden wird im obersteirischen Raum auf mehrere Millionen Euro geschätzt.


Pegelstand der Mur erreichte Sonntagfrüh Höchststand

Während die Einsatzkräfte in der Obersteiermark gegen die Naturgewalten ankämpften, gab es für die südlichen Bereiche entlang der Mur in zahlreichen Orten Hochwasseralarm. So wurde für einige Orte – und auch für die Landeshauptstadt Graz – ein so genanntes HQ 30 erwartet – ein Hochwasserereignis, das statistisch gesehen alle 30 Jahre auftritt. Dementsprechende Vorbereitungsarbeiten wurden von den betroffenen Bereichsfeuerwehrverbänden getroffen. Tausende Sandsäcke wurden mit Tonnen von Sand gefüllt, um ufernahe Gebäude zu schützen. In Graz sicherte die Berufsfeuerwehr die Murinsel und zahlreiche Murstege. Wie wohl der Pegelstand der Mur bis zum doppelten Ausmaß eines Durchschnittwertes anstieg, blieb das „große“ Hochwasser entgegen den Prognosen aus. Die ganze Nacht über standen zum Beispiel in den Bezirken Graz- Umgebung, Leibnitz und Radkersburg Feuerwehrkräfte im Einsatz, um die Pegelstände permanent zu beobachten bzw. zu kontrollieren. Nur vereinzelt trat die Mur über ihre Ufer – so in Peggau und Deutschfeistritz, wo auch die S35 wegen Überflutung gesperrt werden musste. In Wildon (LB) und Mureck (RA), wo zunächst Schlimmeres befürchtet wurde, blieb größerer Schaden aus. Im Ernstfall wären hier Hunderte Haushalte von großflächigen Überflutungen betroffen gewesen.


Zu großem Dank verpflichtet

Besonderes Anliegen von Landesfeuerwehrkommandant LBD Albert Kern ist, sich bei jeder einzelner Feuerwehrkameradin und jedem einzelnen Feuerwehrkameraden auf diesem Wege zu bedanken, die „nicht nur bei den Unwettereinsätzen ihren großen Idealismus jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen. Das, was hier jedes Feuerwehrmitglied im Unwetter- und Katastropheneinsatz geleistet hat, ist gelebte Kameradschaft und gelebte Solidarität mit jenen, die rascher, umgehender, professioneller und nicht zuletzt uneigennütziger Hilfeleistung bedürfen“.

„Mit diesem Einsatz, so Kern, „habt ihr wesentlich zum hohen Sicherheitsstandard in unserem Bundesland beigetragen“.

Quelle: Thomas Meier

Weitere Bilder und Berichte unter www.lfv.steiermark.at


ABI d. LFV Thomas MEIER
Öffentlichkeitsarbeit

Landesfeuerwehrverband Steiermark
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